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15.05.2017

Einen Vormittag zum Nachdenken erlebten die Schüler aus vier Klassen unserer Schule am 15. Mai 2017, denn Father Franklin, seines Zeichens indischer Priester, Missionar und Entwicklungshelfer, berichtete in beeindruckender und berührender Weise von seinen Vorstellungen, Ideen und Vorhaben.

Umrahmt von passender Jazzmusik kamen alle Beteiligten dieser Gesprächsrunde, gekonnt von Frau Boßmeyer-Hoffmann und Herrn Völkmann moderiert, zu Wort. Herr Dr. Cronshagen begrüßte die Teilnehmer mit einer ehrlichen Rede zur gerechteren Verteilung von Bildung für junge Leute, die in Zukunft in und für unsere Welt handeln.

Der Leiter der Indienhilfe Deutschland, Herr Fluhr, gab einen interessanten Einblick in seinen Weg vom „Fahrer zum Partner“. Angefangen als „Chauffeur“ für Father Franklin auf dem Katholikentag, über erste Besuche in Indien, bei dem ihm und seiner Frau ein Säugling für 20€ zum Kauf angeboten wurde, gründete er die Indienhilfe Wallenhorst, nun Deutschland, die dank ihres starken Wachstums bei allen einschlägigen sozialen Medien vertreten ist. Ihr Ziel ist „Bildung gegen Armut“, wobei das nächste größere Projekt, nach diversen Patenschaften indischer und deutscher Schulen, ein Berufsbildungszentrum in Indien ist. Als Anerkennung wurde der Gesamtschule eine Urkunde der Indienhilfe mit Goldprägung überreicht.

Angekündigt und durch eine kurze Vita von den Moderatoren vorgestellt, betrat nun Father Franklin die „Rednerbühne“ im gemütlichen Ambiente in der Bibliothek. Mit funkelnden Augen, einem Gefühl von Heimat, und trotz oder gerade wegen seines hohen Alters von 77 Jahren, gewährte er einen enthusiastischen Einblick in seine Gefühlswelt, warum er sich der Hilfe von bedürftigen Menschen, und insbesondere Kindern verschrieben hätte. „Let them be happy“, „Smile“, „Happiness“ und „Good citizens“ sind prägende Wörter seines Vortrags. Verständlicherweise, gibt es doch 400 Millionen ungebildete Inder, denen er ein Leben mit Bildung und Glücklichsein ermöglichen möchte. Dazu bekam er eine weitere Spende unserer Schule in Höhe von 1500€ von mehreren Schülern überreicht.

Nach einer kurzen, erheiternden Gesangseinlage der „Three Fathers“, Father Franklin an der Gitarre und seine beiden Mitbrüder am Mikrofon, bei der auch die Zuhörer zum Mitmachen animiert wurden, kamen nun die Schüler zum Zuge. Wie es dazu kam, dass er sich der Hilfe von Kindern verschrieben hätte („er hat schon als Kind immer Priester gespielt“), ob die Projekte nur in Kooperation mit Deutschland stattfinden („nur mit Deutschland, ohne Deutschland wäre Indien kaputt“), wie seine Kindheit war („arm“) und viele weitere Fragen. Besonders bedenklich sei jedoch die Situation der Frauen in Indien, die dort als minderwertig gelten, was zu Säuglingstötungen führt, wenn sie weiblich sind. Diese Tatsache hat Father Franklin dazu gebracht, mehr Mädchen in seine Unterkünfte aufzunehmen, um ihnen eine Chance zu geben, die sie ohne ihn voraussichtlich nie bekommen würden, was auch uns nicht nur zum Nachdenken sondern auch zum Handeln anregen sollte.